(Gar nicht so) einfach nachhaltig, Mama!

Letztes Jahr hab ich dir hier 7 einfache Dinge vorgestellt, wie du euer Familienleben umweltbewusster gestalten kannst. Für mich gewinnt das Thema immer mehr an Bedeutung. Vor allem die Vermeidung von (Plastik-) Müll ist mir ein großes Anliegen. Denn einmal produziert, ist er ohne Verbrennung einfach nicht mehr loszuwerden.

Ich habe mit kleinen Schritten, die mir vergleichsweise leicht fielen, angefangen. Sie wurden schnell zur Selbstverständlichkeit und ich hatte das Bedürfnis, mehr zu tun. Mir war klar, dass die nächsten Schritte etwas mehr Engagement und Überwindung kosten würden. Hier möchte ich euch meine sieben Nachhaltigkeits-Tipps "für Fortgeschrittene" vorstellen. Zum Glück waren manche davon dann doch einfacher als zunächst vermutet :).

1. Die Menstruationstasse

Zugegeben: der Name des Produktes hat eindeutig noch Verbesserungsportenzial. Davon abgesehen ist es eine klasse Erfindung. Die Menstruationstasse ist ein kleines Silikonhütchen, das anstelle von Tampons oder Slipeinlagen genutzt wird, um die Regelblutung aufzufangen. Ich konnte mir das ja anfangs nicht vorstellen, bin aber bereits nach zwei Monaten eine begeisterte Nutzerin. Man vermeidet nicht nur Müll, man spart sich auch die nervende Entsorgung von Tampons, wenn es in öffentlichen Toiletten mal wieder keinen Mülleimer gibt. Vor allem aber kommt mein Körper viel besser mit dem Silikon zurecht als mit allen anderen Alternativen. Auch Schwimmbadbesuche sind damit übrigens problemlos möglich.

2. Unverpackt einkaufen

An Obst- und Gemüsenetze und meinen Baumwoll-Brotbeutel habe ich mich schnell gewöhnt. Schwerer fällt es mir, beim Besuch von Metzger oder Käsetheke an meine eigenen Behältnisse zu denken. Müsli, Reis, Linsen und Nudeln fülle ich an der Unverpackt-Station des Basic in mitgebrachte Gläser ab (unbezahlte Werbung aus Überzeugung). Allerdings beinhaltet unverpackt einkaufen noch mehr: ich verzichte inzwischen auf viele Produkte, die es nur in Plastikverpackungen gibt. Schwierig ist unverpackt einkaufen zum Beispiel beim das Thema Naschen: Salziges und Süßigkeiten stecken fast immer in einer Plastikverpackung. Wenn ich nicht darauf verzichten möchte, kaufe ich Großpackungen – da ist wenigstens verhältnismäßig etwas weniger Müll (und etwas mehr Schokolade ;)) drin. Auch laktosefreien Produkte sind für mich ein Problem. Sie werden fast immer im Tetrapack bzw. im Plastikbecher angeboten. Daher nehme ich jetzt stattdessen zur frischen Milch aus der Flasche oder dem Joghurt aus dem Glas Laktasetabletten. (In den laktosefreien Produkten wird ja auch lediglich Laktase zugesetzt. Nur die Dosierung ist dort etwas einfacher als mit den Tabletten.) Gescheitert bin ich übrigens leider am nachfüllbaren Waschmittel. Dort ist die Technik im Basic wohl noch nicht ganz ausgereift. Ich teste stattdessen gerade das Wasch-Ei von dm.

3. Upcycling

Das Wiederverwerten von (aus-) gebrauchten Alltagsgegenständen ist ja schon lange „in“. Außer ein paar hübschen Basteleien und Spielideen für meine Spiel- und Bastelidee-Box ENE, MENE, KISTE! habe ich mich damit aber bisher wenig beschäftigt. Jetzt hatten wir zuhause eine alte Schaumstoffmatratze übrig. Anstatt sie zu entsorgen, habe ich sie in vier Teile geschnitte und daraus tolle Sitzkissen fürs Kinderzimmer genäht. Bezogen habe ich sie mit Stoffresten. Damit die Bezüge waschbar sind, habe ich Reißverschlüsse aus alter Bettwäsche und aus dem alten Matratzenüberzug eingenäht. Ich bin wirklich begeistert, wie schön die Sitzkissen geworden sind und meine Kids lieben sie!

4. Kataloge abbestellen

Du kennst das sicher: man hat einmal etwas bestellt und erhält daraufhin regelmäßig (womöglich auch noch in Plastik eingeschweißte) Kataloge oder Werbeprospekte zugeschickt. Ähnlich schlimm sind kostenlose Mitgliederzeitschrifen (die ohnehin keiner liest). Ich habe mir angewöhnt, diese Sendungen nicht mehr direkt ins Altpapier zu befördern, sondern zunächst beim jeweiligen Anbieter anzurufen und mich aus der Versanddatei löschen zu lassen. Spart übrigens nicht nur Papier, sondern auch CO² durch die vermiedene Auslieferung.

5. Second Hand – auch für Erwachsene!

Für meine Kinder kaufe ich eigentlich nur gebrauchte Kleidung. Vieles leihen wir auch von Freunden. Nach dem Abstillen brauchte aber auch mein eigener Kleiderschrank (und der meines Mannes) ein paar Neuerungen. Als eBay-Kleinanzeigen-Expertin habe ich also auch dort recherchiert und bin fündig geworden. Für meinen Mann gab es Boxershorts und coole T-Shirts, ich selbst habe eine Kletterhose gefunden. Der Jeans-Kauf ging allerdings daneben. Wer also eine Levis in Größe 28/34 brauchen kann – ich hätte da noch eine abzugeben :).

6. Plastikfrei verpacktes Klopapier

Es gibt ja Dinge, die stören einen mehr als andere. Bei mir ist das immer dann der Fall, wenn ich eine Plastikverpackung völlig überflüssig finde. Das gilt eigentlich für fast alle „trockenen“ Produkte z. B. Klopapier. Warum ist es eigentlich nahezu unmöglich, plastikfrei verpacktes Klopapier zu bekommen? Jetzt habe ich eins gefunden und hier bestellt (unbezahlte Werbung aus Überzeugung).

7. Partydeko selber machen

Zum Schluss noch etwas Ungewöhnliches: Im Januar hatte ich Geburtstag. Wir haben eine Krimi-Dinner-Party im Stil der 1920er Jahre gefeiert – ein Wahnsinns-Spaß! Natürlich brauchte es dafür die passende Deko. Angebote gibt es viele: eigentlich alle sind aus Plastik und hinterher zum Wegwerfen. Das war für mich nicht akzeptabel, also habe ich die Wanddeko auf alte Kartons selbst gemalt, mit einer Freundin alte Bilderrahmen vergoldet und alte Flaschen als Vasen schwarz bemalt. Das restliche Schischi habe ich gebraucht auf eBay-Kleinanzeigen erstanden. Dort wird z. B. Hochzeitsdeko, die zu schade zum Wegwerfen ist, oft weiter verkauft. Was soll ich sagen: die Deko war unschlagbar, die Party auch :).


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