Nachhaltige Weihnachtsgeschenke selber machen

Jedes Jahr aufs Neue überlege ich vor Weihnachten, was ich Freunden und Familie dieses Jahr schenken soll. Versteht mich nicht falsch: ich schenke unglaublich gerne. Es macht mir sogar mehr Spaß, als Geschenke bekommen (wirklich!). Wenn ich nur wüsste WAS ich verschenken soll. Manchmal war man ja so schlau, sich schon Monate vorher zu notieren, welchen Wunsch der Mann oder die Eltern vielleicht einmal im Gespräch geäußert haben. Top! 100 Punkte! Aber meistens leider nicht ...
Ich möchte nicht irgendetwas kaufen, nur um ein Geschenk zu haben. Dieser Komsumgedanke widerstrebt mir im Sinne der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung. Ich möchte aber auch nicht aufs Schenken verzichten. Also mache ich in diesem Jahr Geschenke, mit denen die Beschenkten auch etwas für den Umweltschutz tun können. Clever, was :)?

1. Schwammtücher / Spüllappen stricken
Meine (bislang gekauften) Spültücher sind viel im Einsatz. Bei zwei Kleinkindern gibt es immer eine Menge aufzuwischen und abzuwaschen. Leider stinken die Lappen schnell und müssen ausgetauscht werden. Ich wasche sie dann einige Male bei 60 Grad in der Waschmaschine, aber dabei zerfallen sie und geben leider jede Menge Mikroplastikpartikel ans Wasser ab. Letzten Sonntag auf dem Weihnachtsmarkt haben am Stand neben meinem (wo ich meine Spielebox ENE, MENE, KISTE! verkauft habe) zwei sehr nette Damen gestrickte Spültücher verkauft. Tolle Idee, hab ich mir gedacht! Schnell noch die Expertinnen nach der richtigen Wolle gefragt und zuhause gleich losgelegt.
Gestrickt werden die Spültücher aus 100 Prozent Baumwolle. Das ist wichtig, damit ihr sie später hygienisch bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen könnt. Am besten benutzt ihr nachhaltig produzierte Bio-Baumwolle dafür. Stricken könnt ihr mit einer kurzen Rundnadel oder zwei langen Stricknadeln. Ich habe mit Nadeln Stärke 3 gestrickt, 61 Maschen in einer Reihe angeschlagen (es können auch weniger sein) und dann im Perlmuster / Schachbrettmuster solange hin und her gestrickt, bis ich ein Quadrat hatte. Beim Perlmuster strickt ihr immer eine rechte und eine linke Masche im Wechsel. So ergibt sich eine gut strukturierte Oberfläche auf beiden Seiten des Schwamms und das Gestrickte rollt sich nicht ein. Wählt eine ungerade Maschenzahl und beginnt immer mit einer rechten Masche. Zum Schluss kettet ihr die Maschen ab. Wer möchte, kann mit dem Endfaden noch eine kurze Luftmaschenkette häkeln und daraus einen Aufhänger für den Schwamm machen oder das Spültuch mit einer Häkel-Umrandung verschönern.
Tipp: Natürlich könnt ihr die Schwammtücher auch häkeln, statt stricken.

2. Glitzi-Schwamm / Topfreinger strickenTopfreiniger_strickenjpg
Voll motiviert von meinen selbst gestrickten Schwammtüchern wollte ich auch das zweite Wegwerfprodukt aus dem Waschbecken verbannen: den Topfkratzer! Auf der wunderbaren Webseite für nachhaltige DIY-Ideen Smarticular.net habe ich gute Anleitung gefunden, um auch einen Küchenschwamm selbst zu stricken. Zugegeben, zunächst ist es sehr ungewohnt mit der rauhen Paketschnur zu stricken. Ich habe alte Macramee-Schnur aus meinem Bastelvorrat benutzt, der Effekt ist derselbe. Weil die Schnur aber schön dick ist, kommt man wirklich schnell voran und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Jetzt kann ich den selbstgemachten Küchenschwamm und das Spültuch im Set verschenken. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie ankommen!

3. Bienenwachstücher selber machen
Wir benutzen sie schon lange, gekaufte Bienenwachstücher zum Abdecken von Schüsseln und Speisen, Einwickeln von belegten Broten und zur Aufbewahrung der berühmten halben Zitrone (die sonst immer wegschimmelt ...). Wenn man aber gleich mehrere davon verschenken möchte, geht das ganz schön ins Geld. Also habe ich mich auch hier fürs selber machen entschieden. Anleitungen dazu gibt es im Internet jede Menge. Ich habe mich für eine Variante mit Kokosöl und Wachspastillen auf Baumwollstoff entschieden. Stoffreste habe ich genügend, jetzt warte ich nur noch auf die Wachslieferung vom Imker. Weil ich zu faul zum Umnähen bin, habe ich die Stoffe einfach mit der Zickzack-Schere zugeschnitten. Zusammen mit dem Wachs sollte das als Schutz gegen Ausfransen genügen. Wenn ich die Tücher fertig habe, zeige ich sie euch gern auf Instagram und Pinterest.

4. Waschbare Müllsäcke
Nur noch zwei Wochen bis Weihnachten - jetzt muss langsam Schluss sein mit selber machen ... Die letzten Geschenke habe ich eingekauft. Es ärgert mich schon lange, dass wir neuen Plastikmüll produzieren, nur um unseren Müll zu entsorgen: die Müllbeutel. Bei meiner Recherche nach nachhaltigen Geschenken bin ich darauf gestoßen, dass es auch wiederverwendbare Müllsäcke gibt. Mal wieder kommt die Idee aus dem Stoffwindelbereich (wie auch schon für die Wetbags). Man leert den Müllbeutel einfach in die Mülltonne und kann ihn anschließend (bei Bedarf) mit 60 Grad waschen. Super Sache! Ich habe für unsere eigene Küche gleich einen mitbestellt.
Tipp: Die Deutschen haben es leider mal wieder nicht erfunden, daher findet man die wiederverwendbaren Mülltüten im Internet besser unter der englischen Bezeichnung Pail Liner.



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